IT-Transformation

IT-Transformation

IT-Transformation ist eine Disziplin, die sich mit dem Austausch oder Wegfall bestehender Komponenten einer IT-Umgebung beschäftigt. IT-Transformationen gestalten sich mannigfaltig, schon bezüglich der Kardinalität:

  • Austausch: Eine bestehende Komponente wird durch eine andere oder neuere Komponente ersetzt.
  • Konsolidierung: Mehrere Komponenten werden zu einer Komponente zusammengeführt
  • Dekonsolidierung: Eine Komponente wird in mehrere Komponenten aufgeteilt.
  • Wegfall: Eine Komponente wird nicht mehr benötigt

IT-Transformationen können eine Vielzahl von Komponenten betreffen, neben Standardsoftware insbesondere auch Netzwerkkomponenten, Hardware, Firmware, Betriebssystem und eben auch Individualsoftware und Geschäftsprozesse.

Das Spektrum von IT-Transformationen ist daher interdisziplinär: Neben Datenbank- und Systemadministration sind unter Anderem auch Softwareentwicklung, Management, Unternehmensstrategie, Produktentwicklung, Einkauf und, nicht zuletzt, die Benutzer betroffen.

Initiiert wird eine IT-Transformation oft in der Gegenrichtung, nämlich aufgrund von Benutzeranforderungen, Innovationen, strategischen Entscheidungen und Kostenaspekten.

Ursachen einer IT-Transformation

Die Ursachen einer IT-Transformation sind entsprechend vielschichtig, beispielsweise

  • Innovation: Eine Komponente wird den Anforderungen nicht (mehr) gerecht
  • Innovationsfähigkeit: Anpassungen der Komponente sind zukünftig erschwert oder unmöglich, da z. B. der Hersteller das Produkt einstellt
  • Der Umstieg auf eine andere Komponente erlaubt nachhaltige Kosteneinsparungen (z. B. Hardware, Lizenzen, Wartungsverträge, Wartungsaufwand, Personaleinsatz)
  • Wechselwirkungen von Hardware, Betriebssystem, Bibliotheken, Laufzeitumgebungen, Anwendungssoftware und Nutzbarkeit bezüglich Sicherheitsupdates
  • Nichtfestlegung auf einen bestimmten Lieferanten, z. B. Betriebssystemunabhängigkeit
  • Eine Komponente wird überflüssig, weil Geschäftsprozesse eingestellt werden
  • Dimensionierung der IT-Ressourcen (z. B. Lastwechsel im Saisongeschäft)
  • Vereinheitlichung einer IT-Infrastruktur, z. B. nach einer Akquisition
  • Auslaufen eines Lizenzvertrages
  • Out-Sourcing, In-Sourcing, Providerwechsel

Konzeption einer IT-Transformation

Bei der Konzeption einer IT-Transformation sind wesentliche Punkte zu beachten:

  • Vermeidung der Beeinträchtigung von Geschäftsprozesse während der  IT-Transformation.
  • Fortführung bestehender Datenbestände auch nach der IT-Transformation.
  • Investitionsschutz: Der Zustand nach der IT-Transformation sollte wiederum über Jahre nachhaltig nutzbar sein.
  • Die IT-Sicherheit sollte sich im Idealfall verbessern.
  • Das strategische Ziel einer IT-Transformation sollte umgesetzt werden.

Die Festlegung eines strategischen Ziels ist in vielen Fällen eine Aufgabe, die nur interdisziplinär zu bewerkstelligen ist, denn die oben genannten Punkte gehen keinesfalls immer Hand in Hand: Zur nachhaltigen Nutzbarkeit einer Komponente muss insbesondere gewährleistet werden, dass auch Innovationen in der Zukunft umsetzbar bleiben, sowohl bezüglich technischer als auch wirtschaftlicher Machbarkeiten.

Wir unterstützen unsere Kunden mittels Konzeption und Umsetzung von IT-Transformationen:

  1. Beratung: Besteht überhaupt Bedarf für eine IT-Transformation? Welche Alternativen sind möglich? Wie könnte eine Vorgehensweise aussehen?
  2. Strategie entwickeln: Interdisziplinäre und gesamtheitliche Betrachtung unter Einbeziehung von betrieblichem Domänenwissen
  3. Detailplanung: Welche Schritte sind zur Umsetzung der Strategie notwendig, welche Reihenfolge und welche Termine sind zu beachten? Welche Geschäftsprozesse, IT-Systeme, Komponenten, Daten und Datenflüsse sind betroffen? Lässt sich eine Machbarkeit planbar sicherstellen? Gibt es Zeitfenster für Wartungsarbeiten? Ist bei den Migrationsschritten eine Fallback-Strategie zur Reduktion des Risikos möglich? Welche Kosten entstehen? Wird das strategische Ziel erfüllt?

Umsetzung einer IT-Transformation

Der Aus- oder Wegfall einer unternehmenskritischen Geschäftsanwendung könnte betriebliche Abläufe empfindlich stören und insbesondere die Produktivität beeinflussen. Wenn möglich und sinnvoll, setzen wir IT-Transformationen zur Senkung des Risikos in planbaren Teilschritten um:

  1. Nutzbarkeit der bisherigen Komponente so weit wie möglich herstellen: Sicherheitsupdates einspielen, Teilkomponenten austauschen oder entfernen, Fehler beseitigen, Datenbank pflegen.
  2. Pflegbarkeit so weit wie möglich herstellen: Verbesserung der Codequalität, Abstraktion und Kapselung von Legacy-Code
  3. Vorbereiten der IT-Transformation und ggf. einer Fallback-Strategie, z. B. übergangsweises Bereitstellen doppelter Datenschnittstellen
  4. Schrittweise Umsetzung der IT-Transformation, z. B. Einführung oder Austausch eines Frameworks in der Komponente, Datenmigrationskonzept
  5. Pflegbarkeit und Nutzbarkeit im Rahmen des Transformationsschrittes verbessern
  6. Qualitätssicherung: Simulation des Migrationsschrittes inklusive Datenbankmigration, Durchführung manueller und automatisierter Testläufe
  7. Schleichende Migration: Laufende Ausrollung getesteter Entwicklungsschritte bei durchgängiger Nutzbarkeit, ggf. begleitet mit Schulungen etc.

Im Falle eines harten Umstiegs wird z. B. ein ganzes Softwareprodukt auf einmal ersetzt. Neben der Integration bestehender Geschäftsprozesse in das neue Softwareprodukt überführen wir nach Möglichkeit auch die Altdatenbestände in das neue Softwareprodukt.

Diese Vorgehensweise ist oft mit größeren Risiken behaftet, da Daten in laufenden Geschäftsprozessen Änderungen unterliegen und auf diese Weise eine Fallback-Strategie mittels Parallelbetrieb erschwert wird.

Unser Beitrag

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass vor Durchführung von IT-Transformationen immer eine ganzheitliche Strategie vorhanden und verfolgt werden sollte. Jeder Transformationsschritt muss zusätzlich für sich betrachtet individuell analysiert, bezüglich erwartbarer Folgen abgeschätzt und auf Konformität mit der Strategie überprüft werden.

Wir bringen Ideen und alternative Lösungsansätze, wirtschaftlichen Hintergrund und jahrelange Erfahrung in der Softwareentwicklung, Datenbank- und Systemadministration in ein interdisziplinäres Team vor Ort ein. Aber wir reden nicht nur, wir setzen IT-Transformationen auch konkret um oder beteiligen uns zumindest an einer Umsetzung. Full-Stack und in der heißen Phase auch unerbittlich. Darum geht es bei IT-Transformation nämlich auch: IT-Transformationen sind oft genau dann erfolgreich, wenn sie nicht bemerkt werden.

Anwendungsfall: Modernisierung von Legacy-PHP-Anwendungen

Was gestern noch als "zukunfssicher" gepriesen wurde, ist heute veraltet: Aufgrund des laufenden technologischen Fortschritts, speziell im PHP-Umfeld, gelten heute viele Webanwendungen und speziell PHP-Anwendungen als technisch veraltet oder gar unsicher. Gerne analysieren wir Ihre bestehende PHP-Anwendung in Bezug auf ihren technologischen Stand, verwendete Softwarekomponenten und deren Sicherheit und Versorgungsstand bezüglich Sicherheitsupdates.

Das Ergebnis der Analyse verwenden wir zur Ableitung erforderlicher und wünschenswerter Maßnahmen, welche eine nachhaltige Nutzung Ihrer bestehenden Webanwendung unter Einhaltung von Standards bezüglich Sicherheit, Wartbarkeit und Erweiterbarkeit erlauben. Hierbei können wir zur wirtschaftlichen Planbarkeit Ihrer Investition zumeist ein Zeitfenster nennen, innerhalb dessen die weitere Versorgung mit Sicherheitsupdates und somit die weitere Nutzbarkeit Ihrer Webanwendung zu erwarten ist. Das ist zwar nur auf Zeit "zukunfssicher", dafür aber realistisch und vor allem tragfähig. Die Modernisierung Ihrer PHP-Anwendung, insbesondere, wenn Sie damit ansonsten zufrieden sind, ist oft deutlich wirtschaftlicher als eine Neuentwicklung, die naturgemäß ebenfalls nur auf Zeit "zukunftssicher" ist. Ob eine Neuentwicklung oder eine Modernisierung wirschaftlich günstiger ist, muss im Einzelfall betrachtet werden.

Bei der Abwägung zwischen Neuerstellung und Modernisierung Ihrer Webanwendung ist es mitunter ausgesprochen vorteilhaft, wenn nennenswerte Teile Ihrer bereits getätigten Investitionen sowie die bereits umgesetzten Prozesse und das eingebrachte Domänenwissen weiter nutzbar bleiben. Auch für die Besucher der Webseite ergibt sich zunächst kein scharfer Bruch zwischen alter und modernisierter Fassung, sodass auch hier eine nachhaltige Nutzbarkeit ohne umfassenden Einarbeitungs- und Schulungsaufwand gegeben ist. Mitunter sind Änderungen bezüglich der User Experience sogar unerwünscht, ein weiterer Betrieb der PHP-Legacy-Anwendung jedoch in Bezug auf Sicherheitsaspekte nicht tragbar.

Bezüglich der modernisierten PHP-Anwendung verfolgen wir die eingesetzten Softwarekomponenten engmaschig auf Sicherheitsupdates und spielen diese zeitnah ein - idealerweise, bevor die entsprechenden Sicherheitslücken von Angreifern ausgenutzt werden.

Die modernisierte Fassung Ihrer Webanwendung wiederum kann als Basis für die dann ermöglichte Entwicklung neuer Features bzw. der Umsetzung neuer Anforderungen dienen, sodass Sie langfristig von einer gewissen Zukunftssicherheit und Investitionssicherheit auf Zeit profitieren, sobald Ihre PHP-Anwendung von Altlasten befreit ist. Bereits getätigte Modernisierungsschritte bleiben hierbei erhalten, sodass in späteren Modernisierungsmaßnahmen nur nachfolgend identifizierbare Altlasten beseitigt werden müssen. So betrachtet, ist Ihre Investition ausgesprochen nachhaltig nutzbar, und das potentiell durchaus für lange Zeit: PHP (und Frameworks wie Symfony) entwickelte sich in den letzten Jahren in beachtlicher Geschwindigkeit hin zu einer auch softwaretechnisch ernst zu nehmenden Programmiersprache. Mit dem zuletzt erschienen PHP 7 zeichnet sich ein weiterer großer Meilenstein ab und stimmt ausgesprochen positiv für die Zukunft.